wozu elterncoaching Christiane Kutik antwortet auf Elternfragen

Anna Weidner stellt die Fragen, die sich Sie als Eltern womöglich auch stellen: Wie sieht so ein Elterncoaching aus, und was bringt es mir? Mit diesem Interview erhalten Sie eine Vorstellung, was Sie erwartet.

A.W.: Frau Kutik, in meinem Umfeld erlebe ich ganz oft Eltern, die sich erst so auf ihre Kinder gefreut haben – und dann aber recht bald bemerken, dass Kinder nicht immer nur lieb und pflegeleicht sind. Ich kenne eine Mutter, die sagt, dass sie schon auf dem Zahnfleisch geht, weil ihre Kinder nicht hören. Andere klagen über Stress, Streit oder dass ihr Kind aggressiv ist und nicht hört. Können Sie mit Ihrem Elterncoaching da helfen?

Ch. K.: Auf jeden Fall ja! Und sehr praxisbezogen. Mein Anliegen ist, dass Eltern bereits nach einer ersten Coaching-Stunde wieder Licht sehen – und konkrete Anhaltspunkte haben, wie sie in stressigen Situationen gelassener bleiben und dem Kind Vorbild sein können.

A.W.: Vorbild? Was verstehen Sie darunter?

Ch.K.: Vorbild sein heißt: Die Erwachsenenrolle annehmen und dem Kind als Vorbild vorangehen. – Für viele Eltern ist das erst mal neu. Oft heißt es; „Wir wollen doch von unserem Kind geliebt sein! – Da erlauben wir lieber etwas, bevor das Kind schreit und nervt.“ So entsteht eine umgedrehte Welt: – wie wir sie heute häufig erleben können: Die Kinder bestimmen, wo es langgeht. – Wichtig ist je doch, dass Eltern, dem Kind Halt und Orientierung geben, denn Eltern sind keine Kumpel. Sie sind auch keine besten Freunde ihrer Kinder.

A.W.: Wie reagieren die Eltern auf die Idee, selbst Vorbild zu sein?

Ch.K.: Wir schauen die Sache am konkreten Beispiel an. Und über diesen Weg fällt es den Eltern oft wie Schuppen von den Augen. „Ja stimmt, wir fragen viel zu viel.“ – „Eigentlich fragen wir dauernd – das war uns bisher gar nicht so bewusst.“ – Dieses: „Ich bin da selber drauf gekommen“ zieht sich durch die weiteren Punkte der Coachingstunde. Es ermutigt Eltern sehr offen zu sprechen. – Und konkrete Erkenntnissen für sein akutes Erziehungsthema zu gewinnen.

A.W.: Wie finden Die Eltern zu Ihnen? Wie nehmen Sie Kontakt auf?

Ch.K.: Über Empfehlungen. Über meine Vorträge und Veranstaltungen. Über meine Bücher, die sie kennen und als hilfreich erleben. Übers Internet. – Die meisten melden sich erst mal per Email. Oder sie rufen an.

A.W.: Ich kann mir vorstellen, dass da meistens nur die Mütter kommen?

Ch.K.: Im Vorgespräch erkundige ich mich immer: – Kann auch der Papa mitkommen? Ein Termin, an dem beide können, lässt sich immer finden.

A.W.: Und das Coaching selbst?

Ch.K.: Vorab erhalten die Eltern einen Fragebogen mit der Bitte, diesen vor dem Gespräch ausgefüllt zurückzusenden. – Sodass wir vorbereitet gleich mit dem akuten Thema beginnen können

A.W.: Wie oft müssen Eltern kommen?

Ch.K.: Ich empfehle erst einmal eine Stunde. Denn bereits in einer ersten Coaching-Stunde erfahren Eltern, wie es gelingt, eine bislang schwierige Situation sicher zu meistern. – Es ist immer wieder beflügelnd zu sehen, wenn Eltern bestärkt und mit federndem Schritt aus der Praxis gehen: „Ja, so machen wir das!“

A.W.: Danke für das Gespräch.

Dieses Gespräch führte Anna Weidner im April 2018 mit Christiane Kutik.

Photo by Caleb Woods